Herder Buch Unsterblichkeit

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Um im 18. Jahrhundert Identität sinnvoll bestimmen zu können, muß erst einmal der diachrone Rahmen abgesteckt werden: Endet die persönliche Identität mit dem Tod oder ist von ihrer postmortalen Fortexistenz auszugehen?

J. G. Herder entwickelt 1769 eine radikale Antwort auf diese Frage, um ein neues Identitätsmodell – das Individuum – erfolgreich etablieren zu können.

Die vorliegende Arbeit analysiert Johann Gottfried Herders Unsterblichkeitsmodelle und ihren Einfluß auf Konzepte der persönlichen Identität bis zur Geschichtsphilosophie von 1774. Dabei wird gezeigt, daß erst die retributionsfreien, auf die jenseitige Fortdauer der individuellen Anlage beschränkten Unsterblichkeitskonstruktionen Herders es möglich machen, die orthodox-christlichen und aufklärerischen Identitätskonzeptionen theoretisch zu überwinden und die Grundlage für das Modell des Individuums zu schaffen.

Detaillierte quellengeschichtliche Untersuchungen ergänzen einen systematischen Ansatz, bei dem erstmals in diesem Zusammenhang auch ausgiebig von Herders unveröffentlichtem Nachlaß Gebrauch gemacht wird.

Mit ihrer Fragestellung liefert diese Arbeit nicht nur einen Beitrag zur Herder-Forschung, sondern auch zur Geschichte der modernen Identitätskonzeptionen und des Begriffs des Individuums.

Auszüge aus den Rezensionen:

“This book is well-written, its sources are thoroughly documented, and it is informed, intricate, and inspiring. It is a thought-provoking study of Herder’s work …”
Beate Allert, Lessing Yearbook  36 (2004-2005), 234-236

“Insgesamt kann diese lesenswerte Monografie deshalb als wichtiger eigenständiger Beitrag sowohl zur Herder-Forschung im engeren Sinne als auch zur Religions- und Philosophiegeschichte im weiteren Sinne bezeichnet werden.”
Jost Schneider, Literaturkritik.de, August 2006. Read the full review here.

“Alles in allem gelingt es Markworth, das vom frühen Herder in gedanklicher Fluktuation gehaltene Unsterblichkeitskonzept differenziert vorzustellen, streckenweise keine leichte Aufgabe … In allen ihren Variationen bleibt die Präsenz des Göttlichen in der Welt in Herders Denken und Schaffen gerade nach Markworths Studie ein lohnendes Thema.”
Hanspeter Marti, Arbitrium 24 (2006), 78-81